Verleihung des Konrad-Duden-Preises

17.03.2022
Oberst
Im Rahmen einer Feierstunde in der Kunsthalle Mannheim wurde gestern (16.03.2022) der gemeinsam von der Stadt Mannheim und dem Verlagshaus Bibliografisches Institut vergebene Konrad-Duden-Preis 2021 an die Sprachwissenschaftlerin Christa Dürscheid verliehen. Dass die an der Uni Zürich lehrende Linguistin den Preis bekommen soll, hatte der Gemeinderat bereits im November 2020 entschieden. Pandemiebedingt war die Verleihung aber erst jetzt möglich. Den Preis erhielt Prof. Dürscheid für ihre herausragende Forschung zur deutschen Gegenwartssprache. Er ist mit 12.500 Euro dotiert.

Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz unterstrich in seiner Ansprache die Bedeutung und Tradition Mannheims als Stadt der deutschen Sprache. Prof: Dürscheids Forschung zur deutschen Gegenwartssprache und hier vor allem die Forschung zu den Auswirkungen des Internets und der Social Media auf die Kommunikation, seien von großer Relevanz und Bedeutung betonte der OB. Mit der Verleihung des Konrad-Duden-Preises werde diese Forschungsarbeit gewürdigt und eine Brücke zwischen der Forschung und dem alltäglichen Sprachgebrauch geschlagen, so der OB.

Olaf Carstens, Geschäftsführer des Bibliografischen Instituts wies in seiner Ansprache vor allem auf die Bedeutung der technologischen Entwicklung im Internet und in sozialen Netzwerken hin, die Sprache als Waffe noch wirkungsvoller machten. Die Technologie sei ein echter Game Changer und habe auch den Journalismus verändert.

Der Preisträger des Jahres 2017, Christian Fandrych, beschrieb in seiner Laudatio die Forschungsarbeit von Prof. Dürscheid, in deren Mittelpunkt Sprachgebrauch und Medienlinguistik stünden. Er betonte, dass der Konrad-Duden-Preis vor allem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ehre, die es schafften, Brücken zwischen der germanistischen Sprachwissenschaft und der Öffentlichkeit zu schlagen und „die den Dialog mit der Wissenschaft beleben und fördern“. Die Jury habe eine „exzellente Wahl“ getroffen.

Prof. Christa Dürscheid beschäftigte sich anschließend in Ihrem Vortrag vor allem mit der Kommunikation mit Menschen und Maschinen, speziell mit der Kommunikation mit Sprachassistenten und mit Robotern.

Dabei stellte sie abschließend fest, dass – trotz immer neuer technischer Entwicklungen – die Sprache das Alleinstellungsmerkmal des Menschen bleibe. Auch im Kommunikationsverhalten könnten Roboter nicht an Menschen heranreichen. Dürscheid möchte sich aber in künftigen Arbeiten damit beschäftigen, welche Auswirkungen es auf unseren Sprachgebrauch hat, wenn wir immer öfter mit Maschinen sprechen.

Prof. Dürscheid trug sich im Rahmen der Veranstaltung auch ins Goldene Buch der Stadt ein.