VOGELSTANG UND SEINE BAUTEN
Foto © Eva Schumacher

VOGELSTANG UND SEINE BAUTEN


Kostenfreier Architekturrundgang, Filmvorführung und Gesprächsrunde mit
- Dr. Andreas Schenk (Stadtbauschreiber MARCHIVUM)
- Johannes Striffler (Architekt BDA)
- Dennis Ewert (Architekt, Vorsitz AKBW MA)
Do. 12. September 2024, 17:30 Uhr (Dauer ca. 2,5 Stunden)
Treffpunkt: Freizeitstätte Bürgerverein Vogelstang, Freiberger Ring 12 (Vogelstang-Center)

Kooperationsveranstaltung MARCHIVUM, Bund deutscher Architektinnen und Architekten
Mannheim, Bürgerverein Vogelstang & Kammergruppe Mannheim der Architektenkammer
Baden-Württemberg. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Anlässlich der Grundsteinlegung vor 60 Jahren laden das MARCHIVUM, der Bund deut-
scher Architektinnen und Architekten Mannheim, Bürgerverein Vogelstang und die Kam-
mergruppe Mannheim der Architektenkammer Baden-Württemberg zu einem baukulturel-
len Streifzug durch den Stadtteil Vogelstang ein. Anschließend wird der Dokumentarfilm
"Neue Heimat für 20.000" von Eberhard Fingado aus dem Jahr 1977 vorgeführt. Mit Nach-
kommen beteiligter Architekten und historisch-fachlicher Begleitung unternehmen die Ko-
operationspartner einen Blick in die Vergangenheit und sprechen über den aktuellen Zu-
stand der bemerkenswerten Bebauung sowie Möglichkeiten ihres Erhalts und der Pflege.
„Bei uns können Sie eine Stadt bestellen“ war einst Slogan und Programm des gewerk-
schaftseigenen Wohnungsbauunternehmens „Neue Heimat“. In Mannheim hatte ihre Toch-
tergesellschaft GEWOG gemeinsam mit anderen lokalen gemeinnützigen Trägern den
Auftrag erhalten, den neuen Stadtteil „Vogelstang“ für über 20.000 Menschen zu erstellen,
um die Wohnungsnot der Nachkriegszeit zu lindern. In einer Rekordzeit von fünf Jahren
nach der Grundsteinlegung am 10. September 1964 waren bereits über 5.000 Wohnein-
heiten fertiggestellt. Heute wohnen 12.495 Menschen auf der Vogelstang und damit nen-
nen 3,8% der Mannheimer Bevölkerung diesen Stadtteil ihr Zuhause.
Auf 116 Hektar wurde die Vogelstang nach den damaligen modernsten städtebaulichen
Idealen errichtet. Eine aufgelockerte Bauweise mit hohem Grünanteil, eine funktionale
Gliederung und prototypische Bauformen prägen das Bild eines Stadtteils, der vom Inno-
vationsgeist einer ganzen Zeit zeugt und auch heute noch nahezu originalgetreu besteht.
Bei der Planung von Wohngebäuden, einem Einkaufzentrum, Kirchen, Schulen, Kinder-
gärten, Spielplätzen sowie Alters- und Jugendheimen setzte man auch auf die Ideen loka-Seite zum Schreiben vom 30.08.24 2
ler, teils namhafter Architekten: Helmut Striffler, Carlfried Mutschler und Einald Sandreu-
ther schufen beispielsweise mit den Y-förmigen Kettenhäusern, den Punkthochhäusern in
schlanker Bauweise und markanten öffentlichen Bauten eine identitätsstiftende Architektur.
* Die Neue Heimat (1950-1982) – eine sozialdemokratische Utopie und ihre Bauten“, zu
der ein Katalog erschienen ist. Einer der Beiträge stammt von Prof. Thomas Sieverts:
“Neue Heimat und der Städtebau – und heute?“, dort werden alle großen NH-Projekte
erwähnt, u.a. die Vogelstang. Die Ausstellung wurde 2019 im Architekturmuseum der TU
München / Pinakothek der Moderne und im Museum für Hamburgische Geschichte ge-
zeigt. Herausgeber Andres Lepik und Hilde Strobl, Edition DETAIL. ISBN:
978-3-95553-476-9 (Print) und ISBN: 978-3-95553-477-6 (E-Book).