Hafen Stuttgart: Zum 66. Hafengeburtstag 2024 und dem "Tag der Schiene": Podiumsgespräch "Wettbewerb und Zusammenarbeit: Widerspruch oder Chance?"

Hafen Stuttgart: Zum 66. Hafengeburtstag 2024 und dem "Tag der Schiene": Podiumsgespräch "Wettbewerb und Zusammenarbeit: Widerspruch oder Chance?" am 20.09.2024 mit Verkehrsminister Winfried Hermann


Im Herzen des Hafen Stuttgart, am Pier 1 am Mittelkai, fanden am 20.09.2024 anlässlich des 66. Hafengeburtstag 2024 und dem Tag der Schiene Vorträge und ein Gespräch statt zum Thema "COOPETITION = COOPERATION + COMPETITION Wettbewerb und Zusammenarbeit: Widerspruch oder Chance?“, inmitten der Ausstellung, in der im Hafen ansässige Unternehmen hochmoderne Rangier- und Triebfahrzeuge sowie Geräte der Logistikbranche vorstellten.

Nach der Begrüßung durch Carsten Strähle, Geschäftsführer Hafen Stuttgart, widmeten sich Winfried Hermann, Verkehrsminister Baden-Württemberg, Prof. Dirk Hartel, Studiengangsleiter BWL Dienstleistungsmanagement mit dem Schwerpunkt Logistik- und Supply Chain Management, DHBW Stuttgart, mit Studierenden aus der Logistikbranche, sowie Prof. Dr. Ing. Ullrich Martin, Direktor des Instituts für Eisenbahn- und Verkehrswesen Stuttgart mit Studierenden aus dem Fachbereich Verkehre sowie Dr. Susanne Herre, Hauptgeschäftsführerin der IHK Stuttgart, die 175.000 Mitgliedsunternehmen vertritt, diesem Thema. Moderiert wurde die Veranstaltung, bei der auch im Publikum sitzende Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft die Gelegenheit erhielten, sich einzubringen, von Dr. Antje Grobe.

Carsten Strähle, Geschäftsführer Hafen Stuttgart, betonte, man wolle "den Hafen erlebbar machen" und "zeigen, dass es interessante Jobs gibt" und dass "Logistik etwas Spannendes ist". Aber auch: "Wir müssen uns jeden Tag neu erfinden, um im Wettbewerb bestehen zu können. Teil der Logistik sind die Verkehrswege, die zu uns führen", hier sei ein Ausbau erforderlich für die Produktionssteigerung, denn der Kunde zahle pro Tonne.

Winfried Hermann, Verkehrsminister Baden-Württemberg, sprach von drei Wenden, die erfolgen müssen, es seien die Verkehrs- Transport- und Antriebswende, und man brauche klimaneutrale Kraftstoffe. Auch mit den anderen Anrainerstaaten am Rhein müsse man die Kooperationsfähigkeit weiterentwickeln, um die beste Lösung zu finden. So sei der Tag der Schiene auch Tag der Binnenschiffahrt.

Dr. Susanne Herre, Hauptgeschäftsführerin der IHK Stuttgart, stellte u.a. heraus, dass es Derregulierung brauche und sie wünschte sich mehr Anreizstrukturen, man solle „nicht überall nach Subventionen rufen“. Erforderlich sei es, dass Geld in die Infrastruktur fließe.

Worin noch Potenzial im Logistikbereich liege, das man noch nicht gesehen habe, beschrieben die Studierenden von Prof. Dr. Dirk H. Hartel, Hannah Schliwitzki und Benjamin Weidner.

Gefragt nach dem Schienenverkehr der Zukunft, „im Jahr 2040“, antworteten die Studierenden von Prof. Dr. Ing. Ullrich Martin, Direktor des Instituts für Eisenbahn- und Verkehrswesen Stuttgart, Julius Bernhardt und Vincent Wettengel u. a., man brauche KV-Terminals (Binnenterminals), ETCS (europäisches Zugbeeinflussungssystem, Bestandteil des geplanten einheitlichen europäischen Eisenbahnverkehrsleitsystem ERTMS), brauche kombinierten Verkehr, man dürfe „nicht den einen Verkehrsteilnehmer gegen den anderen ausspielen“. Beim Schienengüterverkehr sei eine zuverlässige Infrastruktur erforderlich, man müsse ihn auf Mischverkehr auslegen und die Menschen personaleffizient einsetzen, wo Menschen durch die Technik (Stichwort Kupplung) entlastet würden, stünden sie zur Verfügung z. B. als Planer, die benötigt werden. Zu minimieren seien Leerfahrten, die aktuell noch 35-37% ausmachen. Ziel sei die Flottenauslastung.

Das 66. Stuttgarter Hafenfest 2024 war Teil des bundesweiten Aktionstages „Tag der Schiene” im Rahmen der europäischen Mobilitätswoche. Hier und in ganz Deutschland fanden vom 20. bis 22. September 2024 Veranstaltungen statt, die die Vielfalt, Zukunftsorientierung und Klimafreundlichkeit der Schienenbranche sichtbar machen sollen.

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Text und Foto: Diana Rasch und Elisabeth Rasch