Amtsübergabe an der Universität Tübingen am 18.10.2022 - Verabschiedung von Rektor


Professor Bernd Engler und Einführung von Rektorin Professorin Karla Pollmann
Tübingen. An der Spitze der 1477 gegründeten Universität Tübingen wurde am 18.10.2022 ein Amtswechsel offiziell vollzogen: Im Rahmen eines feierlichen Festakts wurde Professor Bernd Engler nach 16-jährigem Wirken als Rektor verabschiedet und seine Nachfolgerin offiziell in das Amt der Rektorin eingeführt. Professorin Karla Pollmann ist die erste Rektorin in der über 500-jährigen Geschichte der Eberhard-Karls-Universität Tübingen.
Die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg, Petra Olschowski, sagte bei der Feier: „Professorin Karla Pollmann verfügt über vielfältige internationale Erfahrung im Wissenschaftsmanagement und ist eine ausgewiesene Wissenschaftlerin. Sie bringt eine enorme Perspektivenvielfalt mit, die sehr wertvoll ist, um die Universität Tübingen im nationalen und internationalen Wettbewerb weiter zu stärken und diese traditionsreiche Universität in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Ich freue mich zudem sehr, dass in der mehr als 500-jährigen Geschichte der Universität jetzt zum ersten Mal eine Frau an die Spitze berufen wurde.“
Professor Matthias Kleiner, ehemaliger Präsident der Leibniz-Gemeinschaft und langjähriger Begleiter von Bernd Engler würdigte in seiner Festrede Bernd Engler: „Bernd Engler hat die wichtigste Aufgabe des Rektors einer Universität über viele Jahre exzellent gemeistert: Ermöglicher für beste Wissenschaft zu sein“, und sagte an die neue Rektorin gerichtet: „Ich wünsche Karla Pollmann in dieser Funktion mindestens genauso erfolgreich zu sein und dabei abseits der Fußstapfen ihres Vorgängers eigene, neue Wege zu gehen“.
Bernd Engler war seit 2006 Rektor der Universität Tübingen. Während seiner 16-jährigen Amtszeit errang die Universität Tübingen den Exzellenzstatus im Jahr 2012 und sie konnte diesen 2019 erfolgreich verteidigen. Neben guten Wünschen für ein erfolgreiches Wirken für seine Nachfolgerin erwähnte Bernd Engler auch wie wichtig der Rückhalt der gesamten Universität Tübingen wie auch von Freunden und Förderern sei und sagte an Karla Pollman gewandt: „Für die nächste Runde der Exzellenzstrategie, die 2023 beginnt, ist es außerordentlich wichtig, dass die Universität entschlossen und mit vereinten Kräften vorangeht. Ich bin mir sicher, dass dies mit Ihnen an der Spitze gelingen kann.“
Die neue Rektorin Professorin Karla Pollmann erwiderte: „Tübingen ist eine Universität von Weltniveau, die sich unter meinem Vorgänger beeindruckend weiterentwickelt hat. Darauf werde ich sehr gut aufbauen können“ und „Ich freue mich auf eine spannende Zeit und ein weiteres gegenseitiges Kennenlernen und wünsche mir, dass wir gemeinsam Dinge bewegen können“.

Bernhard Sibold, Vorsitzender des Universitätsrats dankte dem scheidenden Rektor für sein unermüdliches Engagement und seine entscheidungsstarke Führung, Bernd Engler habe mit einer klaren Vision und großem Einsatz die Universität Tübingen zu dem gemacht, was sie heute sei: „Eine Exzellenzuniversität mit Spitzenforschung, die weltweit Ansehen und wissenschaftliches Renommee genießt“ und an die neue Rektorin Karla Pollmann gewandt: „Wir freuen uns auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit und sind überzeugt, dass die Universität mit Ihnen als Rektorin auch für künftige Herausforderungen gut aufgestellt ist“.

Karla Pollmann ist Professorin für Klassische Philologie und Katholische Theologie und lehrte zuletzt als „Professor of Classics and Theology“ an der britischen Universität Bristol, wo sie Dekanin der Geisteswissenschaften („Faculty of Arts“) war. Als gebürtige Tübingerin kehrt sie nun wieder in ihre Heimat zurück.

Der scheidende Rektor Bernd Engler wurde zwischenzeitlich zum neuen Präsidenten der Stiftung Weltethos gewählt. Dort löst er Eberhard Stilz ab, der die von Hans Küng begründete Institution, die sich um die Förderung von Dialog, Zusammenarbeit und Frieden zwischen den Religionen und Kulturen bemüht, seit 2013 führte. Dem Amerikanisten und Literaturwissenschaftler Bernd Engler war der Austausch zwischen den Religionen immer ein Anliegen. So war es während seiner Amtszeit gelungen, das Zentrum für Islamische Theologie nach Tübingen zu holen und auch es in der Nähe der beiden christlichen Fakultäten anzusiedeln. Die Universität Tübingen hatte 2011 das Weltethos-Institut, das sich mit Wirtschafts- und Unternehmensethik befasst, gemeinsam mit der Stiftung gegründet.

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Text und Foto: Diana Rasch