Ein großer Streich SC Freiburg vs. VfB Stuttgart – Unentschieden

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Was war das für ein interessanter „Fußballabend“, gestern Abend, Mittwoch, 20. Februar 2019, bei der Verleihung der 14. „Goldenen Narrenschelle“ der Vereinigung-Schwäbisch Alemannischer Narrenzünfte e.V., durch ihren Präsidenten, Roland Wehrle, im Hotel COLOSSEO, im Europa-Park in Rust bei Freiburg!

Christian Streich, Trainer des Bundesligisten SC Freiburg, der Nominierte für die Auszeichnung, plauderte aus dem Nähkästchen, Laudator und Narrenschellen-Träger 2018, Cem Özdemir von den Grünen, ließ tief in das Herz des VfB Stuttgart blicken und Roland Mack, Inhaber des Europa-Parks, wollte tatsächlich das neue SC Stadion in „Roland Mack Stadion“ benannt haben.

Warum Christian Streich? - Weil er ein hochgeschätzter, erfolgreicher Trainer, aber vor allem ein alemannisches Sprachgenie, ein badisches Original ist.

In seiner Rede zum Thema Pressekonferenzen ließ er verlauten, dass er leider nur über „Schieweschleidern“ sprechen könnte, um die Taktik und seine Pläne für das nächste Fußballspiel nicht preisgeben zu müssen! Also verpackt er lieber seine Aussagen in belanglose, aber urige Floskeln oder Anekdoten, um die Zeit bei den Pressekonferenzen „unbeschadet“ über die Bühne zu kriege.

So gelingt es dem Dienstältesten Trainer der Bundesliga immer wieder, überzeugend, mit launischen, närrisch-weisen Erklärungen, die anwesenden Journalisten sowie die Öffentlichkeit in seiner ureigenen badischen Mundart zu verblüffen und damit in Erstaunen zu versetzen. Seine trockene, alefänzige Art, Sachverhalte zu erklären und seine Unbekümmertheit, lassen ihn, bei aller Ernsthaftigkeit des Bundesliga-Alltags, zu einem wahren Spaßmacher, einem „gewitzten Narren“ werden.

So wurde aus dem Metzgersohn ein Kulttrainer, ein Unikat, eine Ikone der Sprüche. Dass der wohl originellste Coach der Bundesliga neben Sport auch Germanistik und Geschichte studiert hat, erfreut ebenso, wie seine unverkennbaren, emotionalen lautstarken Eruptionen während und nach den Fußballspielen.

Dies und seine unverkennbare alemannische Abstammung, sein Bekenntnis zum Dialekt, sind Gründe, ihm die 14. „Goldene Narrenschelle“ überreicht zu haben. Weil er ewwe schwätzt, wie ihm de Schnawwl gwachse isch! Oder, wie es die taz einmal schrieb: „Christian Streich ist ein Meister des Tränensackhüpfens und des Mundringmuskels“.

Text und Fotografie: Volker Weßbecher/ FAWpress