Storchenpaar überwintert und friert auf dem Kirchturm in Rheinau-Boderweiser

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Da der Zug der Weißstörche so berühmt ist, mag es überraschen, dass die meisten Störche keine Zugvögel sind. Sie bleiben in der Nähe ihrer Brutgebiete und ziehen außerhalb der Brutzeit relativ kleinräumig umher.

Es gibt aber auch Weißstörche, denen man nachsagt, dass sie zu den ausgesprochenen Langstreckenziehern gehören. Vertreter einiger nordeuropäischer Populationen legen jährlich 20.000 km zurück, um die afrikanischen Winterquartiere zu erreichen und kehren danach wieder in die Brutgebiete zurück.

In den Tropen sind Störche besonders in den Morgen- und Abendstunden aktiv, während sich die Aktivität in den gemäßigten Breiten über den ganzen Tag verteilt. Dass Störche ausgesprochene Fleisch- oder Fischfresser sind, engt ihre Nahrungsaufnahme in den Wintermonaten natürlich sehr ein.

Viele Störche sind sehr anfällig für wechselhafte Wetterbedingungen. Regen und Kälte können beispielsweise den Weißstorch zur Aufgabe seiner Brut bewegen. Als Mittel gegen Wärmeverlust wird das Stehen auf einem Bein interpretiert, bei dem ein Bein am Gefieder gewärmt wird und so weniger unbefiederte Haut der Kälte ausgesetzt ist. Einen ebensolchen Zweck könnte das Stecken des Schnabels in das Halsgefieder haben.

Auch das Storchenpaar, auf dem Kirchturm in Rheinau Bodersweier, das ich gestern Morgen, 22. Januar 2019, das Vergnügen hatte zu fotografieren, zeigt diese Symptome. Und der Winter hat ja erst angefangen.

Text und Fotografie: Volker Weßbecher/ FAWpress